Eigene Wege
Nur mein kleines Ich
Ich das kleine Mädchen
Was kaum auffällt
Wo es doch so still ist
Und nur da steht
Und so traurig aussieht.
Das doch so seltsam ist.
Weil es doch alles falsch macht
Und nie gut genug sein kann
So hasst es sich
Wie wohl kein Anderer.
Weil es sich so verbittert hasst
Tut es sich leid an
Wie es wohl kein Anderer kann.
Weil jeder Andere etwas weiß
In dem es nicht gut genug ist
Was es falsch macht
Wo es falsch ist.
Weil es alles falsch macht
Und so falsch ist
Schweigt es
Und macht nix
Weil es schweigt und nix macht
Ist es seltsam
Und anders
Falsch.
Wo es doch nur alles richtig machen wollte.
Wo es alles richtig machen wollte
Machte es alles falsch.
Drum saß es da und weinte
Was keiner sah
Denn sie war allein.
Weil sie weinte
Und begann zu kämpfen
Doch sie fiel
Und fiel
Weil sie immer wieder aufstand
Doch nie gut genug war
Es nie besser wurde.
Und die Kraft zu Kämpfen schwand.
Beschloss es,
es müsse wohl noch mehr kämpfen.
Denn es war nicht genug,
Denn mit der Zeit
Glaubte sie, was so viele sagten.
Sie bemitleidet sich nur selbst
Sie ertrinkt in Selbstmitleid.
Und jene Narben von vergangener Zeit
Brannten wie neue Wunden
Doch sie kämpfte
Weiter und weiter
Doch nie war sie gut genug
Nie war sie das
Was alle wollten
Nie war sie so
Wie sie wollte
Denn nie war sie wirklich glücklich
Immer öfter bröckelte die Maske
Immer öfter
Schmerz
Leid
Die Maske auf
Und weiter kämpfen
Doch jene Gedanken
Von denen alle dachten
Es wäre Vergangenheit
Sie waren Realität
Gegenwart
Und realer als zuvor
Sie sprach nicht mehr darüber
Wo es doch keinen mehr interessierte
Wo doch jeder dachte
Sie würde übertreiben
Sich nur selbst bemitleiden
So schwieg sie
Und kämpfte sich den Weg entlang
Den ihr Andere vor setzen.
Ihr einziger Wunsch
Erlösung
Glücklich sein
Frei sein
Doch sie sprach es nicht aus
Denn keiner wollte es mehr hören
Die Narben wuchsen,
Schnitte wurden tiefer
Auf ihrer Seele.
Doch sie sprach es nicht aus.
Trug weiter ihre Maske
War da für Andere
Wo die nicht für sie da waren.
Sie versuchte perfekt zu sein
Wo sie es sollte
Und wollte Mensch sein
Wo es Andere wollten.
Was sie wollte
Das fragte keiner.
So lebte sie ihr Leben
Und tat das,
was man verlangte
doch war es nie genug.
Und dann
War es zu viel
Zu leer innendrin
Zu wenig sie
Zu wenig Glück
Zu wenig Leben
Und sie ging ihren Weg.
Durchbrach die Mauern
Die Anforderungen
Die Tadel, die Kritik
Sie ging ihren eigenen Weg
Still
Im inneren
Hatte sie es geplant
Lange schon.
Hätte man ihr zu gehört
Vielleicht hätte man es hören können
Hätte man sie wirklich angeschaut
Vielleicht hätte man ihr es angesehen
Hätte man sie gefragt, wie es ihr geht
Vielleicht hätte sie es gesagt
Doch irgendwann
War es zu spät
Denn sie hatte beschlossen
Es für sich zu behalten
Ihr Geheimnis
Ihren Plan
Über ihren Weg
Er würde nicht lang sein
Nur ganz kurz
Es sollte schnell gehen
Schmerzlos
Schön könnte es sein
Schön stellte sie es sich vor
Wo anders zu sein
Nicht mehr hier
Weg von allen Forderungen
Aller Kritik
Allem Negativem
Und sie ging ihren Weg
Leise
Im Stillen
Unbemerkt
Verlies sie sie alle
Die sie so kritisierten
Für die sie nie gut genug war
Und wünschte sich
Dass sie erkennen würden
Dass sie gut genug war
Weil sie da war
Und nun war da leere
Wo sie gewesen war
Und keiner füllte diese Leere aus
Keiner der nie gut genug sein hätte können.
T/F/D/25.01.13